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A2088 XT Bridgeboard Installationsanleitung
Diese Anleitung ist für alle gedacht, die ein XT Bridgeboard mit Diskettenlaufwerk in Ihren Amiga einbauen wollen und keine oder wenig Erfahrung mit MS-DOS (Microsoft Disk Operating System), das u.a. als Betriebssystem benötigt wird, haben. Ein wenig Erfahrung mit dem Amiga bzw. der Amiga Shell ist notwendig.
Bei Kauf, Geschenk oder Fund
sollten im Lieferumfang sein:
- das XT Bridgeboard, eine Schraube zur Befestigung
- ein PC Diskettenlaufwerk (1,2 MB HD Laufwerke können nicht
verwendet werden, 1,4 MB Laufwerke werden jedoch als 720KB Laufwerk
erkannt) mit Anschlußkabel und vier Schrauben zur Befestigung. Dies ist
zwingend notwendig da das XT Brdigeboard leider nicht von einem
externen 3 1/2" Laufwerk booten kann.
- die Software für den Amiga, diese wird zwingend benötigt:
spezielle Workbench 1.2 Diskette, oder PC Install Diskette für WB 1.3,
oder AmigaJanus Diskette für WB 2.1
- eine bootfähige DOS Version (MS-DOS, DR-DOS, etc.) zum
Testen des Bridgeboards
Benötigt werden:
- Kreutzschlitz- bzw. Phillipsschraubenzieher
- die original MS-DOS Versionen 3.20 bzw 3.30 von Commodore
werden benötigt, damit der Tastaturtreiber funktioniert, außerdem sind
im Lieferumfang die Programme und Treiber enthalten, um spezielle
Funktion (Datentransfer Amiga <-> Bridgeboard, Benutzung der
Amiga Maus, usw.) zu nutzen
- ein einfacher Texteditor für MS-DOS, z.B. der des Norton
Commanders 3.0 für DOS. Die Distributionen MS-DOS 3.x enthalten nur das
Programm Edlin dessen Bedienung sehr gewöhnungsbedürftig ist, die
Bedienung wird allerdings in jedem MS-DOS Handbuch ausführlichst
erleutert.
C= MS-DOS Version Anzahl 5 1/4" Disketten 3.20 2 für XT Bridgeboard 3.30 3 für alle Bridgeboards
optional:
- ein PC-Lautsprecher
- externes Amiga Diskettenlaufwerk
- die Commodore Einbauanleitung (deutsche Version: CBM
Produktnummer: 380699-02)
- Bridgeboard A2088/A286 User's guide (Part No. 315739-01),
eine deutsche Übersetzung ist mir nicht bekannt, diese Anleitung
enthält aber eine komplette Installationsanweisung für die Workbench
- MS-DOS Benutzerhandbuch
wichtige Anmerkungen
In der Mitte des XT Bridgeboards befindet sich die 8088 bzw. NEC V20 CPU, über dieser befindet sich ein leerer Sockel (U2), hier kann ein mathematischer Coprozessor (8087) nachgerüstet werden. Die Angaben in der deutschen Einbauanleitung sind fehlerhaft, bezogen auf die Abbildung in der Anleitung muß es heißen "Auf dem RECHTS neben der CPU liegenden Sockel wird der Coprozessor mit der Nase nach OBEN eingesteck". Man kann sich aber einfach an der Kerbe im Sockel orientieren, diese zeigt in die gleiche Richtung wie die Kerbe am 8087-IC.
Das Bridgeboard kann die Soundausgabe des Amiga nicht nutzen, was das Handbuch jedoch nicht erwähnt: Am Jumper J2 (oben rechts am Rand, links neben dem roten RN10) kann ein handelsüblicher PC-Lautsprecher angeschlossen werden! Dies ist praktisch da das Bridgeboard beim Booten einen Klingelsound ausgibt, und man so schon während des Startvorgangs hören kann, ob das Bridgeboard begint zu booten.
Am Blech des Bridgeboards befindet sich ein Stecker für den Anschluß eines externen Amiga Diskettenlaufwerks. Mit diesem können dann 720KB 3 1/2" (keine 1,4 MB HD Disketten!) Disketten verarbeitet werden.
Jumper des XT Bridgeboards: J1 Videomodus J2 Anschluß für PC Lautsprecher J3 Anschluß für Diskettenlaufwerk
Einbau
Zuert muß man die fünf Schrauben des Amiga Gehäuses lösen, zwei an jeder Seite und die Schraube (mit Unterlegscheibe) oben in der Mitte der Rückseite. Der Deckel kann dann vorsichtig nach vorne weggezogen werden. Als nächstes wird das Diskettenlaufwerk in den breiten Schacht unter den Diskettenlaufwerken des Amigas eingebaut (das ist der schwierigste handwerkliche Teil), Strom- und Datenkabel als nächstes am Laufwerk anschließen, normalerweise ist das Datenkabel verpolungssicher und besitzt im Stecker einen Steg.
Auf dem Motherboard des Amiga sieht man links oben die zwei kurzen 8-Bit ISA Slots, rechts daneben die zwei 16-Bit, unter diesen befinden sich die Zorro Slots. Das Blindblech eines dieser Slots an der Rückseite entfernen.
Das Floppykabel wird auf die Steckerleiste (J3) des Bridgeboards links neben dem Blech gesteckt, Pin 1 am Laufwerk (rechts) muß mit Pin 1 der Steckerleiste (oben) verbunden werden. Bei manchen Kabeln gibt es im Stecker, der auf das Bridgeboard gesteckt wird, einen Verpolungsschutz, in der linken Reihe der Steckerleiste ist ein Pin nicht belegt, im Stecker des Kabels ist dies durch ein Stück Plastik besetzt.
Links neben dem Floppyanschluß ist der Jumper J1, mit diesem wird der Videomodus eingtestellt, der beim Starten des Bridgeboards ausgeführt wird. Ist dieser Jumper nicht richtig gesteckt, wird nichts angezeigt!
XT Bridgeboard Jumperbelegung für Videomodus (J1)
VID0 VID1 Videomodus 1-3 2-4 kein Video 3-5 2-4 farbig, 40x25 1-3 4-6 farbig, 80x25 3-5 4-6 monochrom, 80x25
Beispiel: farbig, 80x25
-X XX X-
Mit leichtem Druck kann dann das Bridgeboard dann in den Slot gesetzt werden, mit einer Schraube das Blech befestigen. Ein externes Diskettenlaufwerk kann dann am Diskettenport des Bridgeboards angeschlossen werden.
Starten des Bridgeboards
Die Workbench Diskette einlegen, bzw. mit der PC Install Diskette eine spezifische Workbench Diskette für das Bridgeboard erstellen und mit dieser dann den Amiga neu booten. Das Programm bindrivers wird dann automatisch durch die startup-sequence aufgerufen.
Durch Eingabe (bzw. Aufruf durch die startup-sequence) von
binddrivers
in einer Shell, wird das Bridgeboard ins System eingebunden. Die Dioden angeschlossener Diskettenlaufwerke müssen kurz aufleuchten. Nach einigen Sekunden, ertönt ein Klingelton wenn ein Lautsprecher angeschlossen ist, das Bridgeboard bootet dann von Diskette bzw. Harddisk, d.h. die entsprechenden Laufwerks LEDs sollten aufleuchten.
Im Ordner PC der Workbench Diskette befinden sich die Programme PCWindow Color bzw. Mono mit denen das Fenster für die Bildschirmausgabe des Bridgeboards gestartet wird.
Alternativ kann die Ausgabe durch Eingabe von
run pcwindow color
oder
run pcwindow mono
gestartet werden.
Im Fenster sollte dann der XT Startbildschirm mit Commodore Copyright Meldung, Adresse des LPT1 Ports, Ram Test und den Versionsangaben zum Janus Handler und Janus Library zu sehen sein und eine Meldung, das nicht gebootet werden konnte und man eine Systemdisk einlegen solle.

Startbildschirm des XT Bridgeboards, mit zusätzlicher Speicher- (128KB RAM) und Serieller-schnittstellenkarte (COM1)
Falls das Fenster nicht aktiv ist (der obere Rand erscheint geriffelt), kann es mit Klicken ins Fenster aktiviert werden.
Jetzt kann man die MS-DOS Disketten zum booten einlegen und ein Taste drücken, falls dies nicht funktioniert kann das Bridgeboard durch Drücken von
CTRL + ALT + DEL
resettet werden.
Nach erfolgtem Bootvorgang sollte das Prompt von MS-DOS zu sehen sein:
a:\>
wobei a das erste Laufwerk bezeichnet.
Hier können jetzt die MS-DOS Befehle bzw. der Name eines Programms eingegeben werden. Dann kann man eine beliebige Diskette einlegen. (Ein XT lädt beim Startvorgang die Datei command.com in den Speicher, die die wichtigsten Systembefehle enthält, die also im Gegensatz zum Amiga nicht von Diskette nachgeladen werden müssen.
Der Backslash \ (wichtig für die Trennung von Unterverzeichnissen, symbolisiert außerdem das Stammverzeichnis eines Laufwerks) steht zwar auf der Amiga Tastatur jedoch sind in diesem Punkt die MS-DOS Tastaturtreiber fehlerhaft, man kann den Backslash jedoch durch festhalten von ALT und Eingabe von 92 auf dem Ziffernblock und loslassen der ALT-Taste erzeugen.
Die wichtigsten MS-DOS
Befehle sind:
dateiname startet ein Programm, die Endungen .exe, .com, .bat können weggelassen werden
dir zeigt den Inhalt der Diskette an (directory) dir /w zeigt den Inhalt als Tabelle (wide) an dir *.exe zeige alle Dateinamen mit der Endung .exe an
cd verzeichnis\unterverzeichnis wechselt in ein Verzeichnis bzw. Unterverzeichnis (change directory) cd \ wechselt in das Stammverzeichnis eines Laufwerks cd .. wechselt in ein übergeordnetes Verzeichnis
type dateiname zeigt den Inhalt einer (Text)datei an
copy dateiname ziel_datei kopiert eine Datei
c: wechselt auf die erste Partition einer Festplatte d: wechselt auf die zweite Partion einer Festplatte, usw.
Durch Eingabe von
b:
wechselt man auf das angeschlossene externe Laufwerk. Ist kein externes Laufwerk angeschlossen, so ist B: ein virtuelles Laufwerk.
Mit dem Befehl diskcopy a: b: kann so eine Diskette in Laufwerk a: kopiert werden, ohne dass man ein zweites (physikalisches) Laufwerk besitzt.
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